Nach dem jüngsten Atombericht der Vereinten Nationen droht dem Iran eine Verschärfung
der internationalen Sanktionen. Wenige Tage vor den nächsten Beratungen der Veto-Mächte
und Deutschlands am Mittwoch stellte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA)
zwar ein gewisses Entgegenkommen der Regierung in Teheran fest. Die UNO-Atomaufsicht
bezeichnete es aber in einer überraschend deutlichen Schlussfolgerung als glaubwürdig,
dass der Iran den Bau von Atomwaffen erforscht habe. Die USA, Frankreich und Großbritannien
pochten umgehend auf eine vierte Runde von Strafmaßnahmen, die sich voraussichtlich
gegen den Energiesektor des viertgrößten Öl-Exporteurs richten werden. Der Iran fühlt
sich dagegen durch den IAEA-Bericht entlastet. Die Behörde habe das Atomprogramm als
friedlich bestätigt, sagte Ali Asghar Soltanieh, UNO-Botschafter in Wien, der Nachrichtenagentur
Fars. Die Islamische Republik werde keinem politischen Druck nachgeben. - Russland
und China haben das internationale Vorgehen in dem jahrzehntealten Atomkonflikt immer
wieder gebremst, zuletzt aber drei Mal Sanktionen zugestimmt. Seit gemeinsamen Vermittlungsbemühungen
Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands gehört auch die Regierung in Berlin
zu dem Kreis, der Entscheidungen des UNO-Sicherheitsrats vorbereitet. Das nächste
Treffen am Mittwoch in New York findet auf Ebene der politischen Direktoren statt.
Die Außenminister der sechs Länder wollen noch im September am Rand der UNO-Vollversammlung
beraten. (reuters 30.08.2009 bp)