Die Wiederaufnahme
der Friedensgespräche im Nahen Osten stand am Donnerstag im Mittelpunkt des zweitägigen
Besuchs von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu in Berlin. Die katholische
Friedensbewegung Pax Christi forderte im Anschluss, der israelischen Regierung müsse
„mehr abgerungen“ werden als ein Siedlungsstopp.
Die katholische Friedensbewegung
begrüßte zwar auf Anfrage des Domradios die Bestärkung der „wichtigen freundschaftlichen
Beziehungen zwischen Israel und Deutschland“. Auf dieser Basis müssten die Forderungen
jedoch weiter gehen, da die Siedlungen im Westjordanland insgesamt völkerrechtswidrig
errichtet seien. Zudem müsse die Blockade des Gazastreifens umgehend beendet werden.
Bundeskanzlerin
Angela Merkel sagte nach den Gesprächen mit Netanjahu:
„Wir müssen im Nahost-Friedensprozess
vorankommen. Das ist im Interesse der Welt, im Interesse Deutschlands, Israels und
der Palästinenser. Innerhalb dieses Prozesses spielt der Stopp des Siedlungsbaus nach
meiner Auffassung eine entscheidende Rolle und deshalb muss es hier auch Fortschritte
geben. Ich habe noch einmal deutlich gemacht, dass aus deutscher Sicht die Zeit hier
drängt.“
Papst Benedikt XVI. hatte bei seinem Israelbesuch im Mai dieses
Jahres zu einer Zwei-Staaten-Lösung aufgerufen. Mit Netanjahu hatte er über die Möglichkeiten
einer Wiederbelebung des Friedensprozesses gesprochen.