Die gemeinsame Erklärung der deutschen und polnischen Bischöfe zum 70. Jahrestag des
Beginns des Zweiten Weltkrieges sorgt in Polen für Aufsehen. Medienberichten zufolge
steht die Wortwahl im Zusammenhang mit der Vertreibung der Deutschen aus Polen in
der Kritik. Die deutsche Fassung des Dokuments benutzt den Begriff „Unrecht“, wo in
der polnischen Fassung das Wort „krzywd“ steht, das moralisches Unrecht oder Leid
bedeutet. Das deutsche Wort „Unrecht“ könne aber auch juristisch gedeutet werden,
beanstandet die konservative Tageszeitung „Rzeczpospolita“. Damit begünstige es Vertriebenenforderungen
gegen Polen. Der Sprecher der Polnischen Bischofskonferenz, Pfarrer Jozef Kloch, kommentierte:
„Es gibt kein Wort, das nur eine einzige Bedeutung hat.“ Die gemeinsame Erklärung
der Bischofskonferenzen appelliere auch an die Medien, Vertrauen zwischen beiden Völkern
zu schaffen, anstatt ständig Unterschiede zu betonen.