EU-Innenkommissar Jacques Barrot hat die EU-Staaten zur verstärkten dauerhaften Wiederansiedlung
von Flüchtlingen sowohl von innerhalb als auch von außerhalb der EU aufgerufen. Entlastet
werden müssten die Mittelmeer-Anrainer Malta, Griechenland, Italien, Spanien und Zypern,
sagte Barrot bei einem Meeting der Migrantenkommission der Konferenz Europäischer
Kirchen (KEK) in Brüssel. Der Heilige Stuhl hatte sich mehrmals ähnlich zur Problematik
der illegalen Einwanderer, besonders in Italien, geäußert.
Ein Viertel aller
240.000 Asylsuchenden in Europa seien im vergangenen Jahr in Mittelmeer-Staaten aufgenommen
worden, so Barrot. Doch es gehe nicht nur darum, diese Staaten zu entlasten. Europa
müsse Solidarität gegenüber den Flüchtlingen zeigen, die keine anderen Zukunftsaussichten
hätten, unterstrich der EU-Innenkommissar. Dies durchzusetzen, werde gerade in der
Finanzkrise nicht leicht sein. Einige EU-Staaten hätten angesichts der Pläne bereits
Zurückhaltung bekundet.
Barrot verwies darauf, dass die EU 2008 entschieden
habe, 10.000 besonders bedrohte irakische Flüchtlinge auf freiwilliger Basis aufzunehmen.
Dieses Ziel sei bisher nahezu zur Hälfte erreicht worden. Am 2. September wird die
EU-Kommission in Brüssel Vorschläge für die Wiederansiedlung von Flüchtlingen in der
EU präsentieren, sagte Barrot. Die Konferenz der KEK- Migrantenkommission fand im
schwedischen Sigtuna statt.