D: Pax Christi würdigt deutsch-polnische Erklärung
Die katholische Friedensbewegung „Pax Christi“-Deutschland hat den Bischöfen Deutschlands
und Polens für das gemeinsame Wort zum 70. Jahrestag des Kriegsbeginns gedankt. Generalsekretärin
Christine Hoffmann sprach am Dienstag in Berlin von einem „lebendigen Engagement für
wahrhaftigen Umgang mit der Geschichte“. In einer Presseerklärung zum 70. Jahrestag
des Kriegsbeginns erinnerte die katholische Friedensbewegung daran, dass der Zweite
Weltkrieg aus der Mitte der Gesellschaft mitgetragen wurde. Mit dem Überfall Deutschlands
auf Polen am 1. September 1939 habe ein Krieg begonnen, der von Anfang an als Vernichtungskrieg
geplant war, so die katholische Friedensbewegung. Gleichschaltung im Inneren, Rassenideologie
und Feindbilder hätten die Voraussetzungen für den Krieg geschaffen. Die zahlreichen
Formen des Widerstands, die es trotz der Zustimmung quer durch die Gesellschaft gab,
hätten die Kriegsmaschinerie nicht aufhalten können. Dies gelte auch für die katholische
Kirche in Deutschland. Trotz aller internen Distanzierung vieler Bischöfe und katholischen
Laien vom Krieg konnte ihre Haltung keine Wirkmächtigkeit entwickeln, schreibt „Pax
Christi“. Laien, Priester, Bischöfe hätten in unterschiedlicher Weise ihr Verhältnis
zum Krieg eingenommen. In der Kirche habe es glühende Befürworter ebenso wie mutige
Mahner, schweigende Mitläufer und Widerständler gegeben. Letztere seien jedoch eine
Minderheit gewesen, heißt es in der Erklärung. – Die Oberhirten beider Länder hatten
zur ehrlichen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit aufgerufen und neben den Verbrechen
des deutschen Angriffskrieges auch die Vertreibungen der Kriegs- und Nachkriegszeit
verurteilt.