Der Schriftsteller Martin Walser beschäftigt sich in seinem neuen Roman-Projekt auch
mit dem Verhältnis von Glauben und Wissen. Das verriet Walser in einem am Samstag
veröffentlichten Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“. Es geht ihm dabei nicht
um christliche Glaubensartikel oder „um einen Glauben, den man kanonisieren kann,
sondern um das Glaubenkönnen allgemein“, so Walser. Die Fähigkeit zum Glauben müsse
„einem gegeben sein wie etwa Musikalität“. Wörtlich sagte er: „Man kann nicht ununterbrochen
glauben. Manchmal geht das nur eine Sekunde lang. Dann musst du wieder tausend Stunden
zweifeln.“ Generell sei er der Auffassung, dass Menschen viel mehr glaubten, als sie
wüssten. Das sei keine Altersfrage.