Niederlande/Schweiz: Rotterdam trennt sich vom Islamwissenschafter Ramadan
Die Stadt Rotterdam und die Erasmus-Universität Rotterdam haben den Genfer Islamwissenschafter
Tariq Ramadan aus ihren Diensten entlassen. Dies berichtete die Neue Zürcher Zeitung
am Donnerstag. In einer Pressemitteilung hieß es, Ramadans Vertrag mit der Stadt und
seine Gastprofessur an der Universität Rotterdam würden beendet. Der Grund für die
Entlassung sei, dass Ramadan weiterhin eine Sendung des iranischen Fernsehens Press
TV moderiere, was unvereinbar mit seinen beiden Aufgaben in Rotterdam sei. Press TV
sei von der iranischen Regierung finanziert, die nach den Präsidentenwahlen vom Juni
mit exzessiver Gewalt gegen Demonstranten vorgegangen sei und die Meinungsäußerungsfreiheit
unterdrückt habe. Ramadan arbeitete mit der Stadt Rotterdam seit 2007 bei Integrationsfragen
zusammen. Ramadan kündigte an, die Stadt Rotterdam zu verklagen. „Das ist eine Frage
von Ehre und Würde“, erklärte er im öffentlichen niederländischen Radio. „Meine Zusammenarbeit
mit Press TV war seit einem Jahr bekannt. Es ist unglaublich, mir heute vorzuwerfen,
das iranische Regime zu unterstützen.“