Sambia: Auseinandersetzung zwischen Regierung und Kirche
In der afrikanischen Republik Zambia ist es zu scharfen Auseinandersetzungen zwischen
Regierung und Kirche gekommen. Informationsminister Ronnie Shikapwasha beschuldigte
im Parlament die katholische Kirche, die Gewalt zu fördern, indem sie die Kritik der
Opposition und der Medien an der Regierung unterstütze. Ähnlich seien die Dinge auch
in Ruanda gelaufen, bevor es zum Blutbad von 1994 kam, so der Minister. Der Pressesprecher
der sambischen Bischofskonferenz, Pater Paul Samasumo, verlangte umgehend eine öffentliche
Entschuldigung des Ministers. Die Attacke des Informationsministers führte auch zu
Stellungnahmen anderer führender Geistlicher. Shikapwasha habe offensichtlich die
Geschichte des Völkermords in Ruanda nicht verstanden. So die Reaktion des Finanzkammerdirektors
der Diözese Ndola, P. Augustine Mwewa. Die Gewalt sei nicht von der katholischen Kirche
angestachelt worden, sondern von Politikern, erinnerte Mwewa.