Hilfswerke und Menschenrechtsorganisationen
sind über die Lage im Kaukasus besorgt. Auch die internationale Politik fragt sich,
wie es dort weitergehen soll. So hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in
einem Gespräch mit Dmitry Medwedew die schnelle Aufklärung der Morde an Menschenrechtsaktivisten
im Kaukasus gefordert. Merkel und der russische Präsident trafen sich am Freitag im
südrussischen Badeort Sotschi. Am Dienstag waren in Tschetschenien zwei Mitarbeiter
der Hilfsorganisation „Rettet die Generationen“ tot aufgefunden worden.
Merkel
zeigte sich gegenüber Medwedew besorgt über die zunehmende Gewalt im Nordkaukasus.
Die russische Regierung müsse alles tun, um die Morde an Mitarbeitern von Hilfs- und
Menschenrechtsorganisationen rasch aufzuklären. Medwedew vertrat bei dem Treffen in
Sotschi die Auffassung, dass es sich bei den Entführungen und Morden um politisch
motivierte Taten handele, mit denen separatistische Kräfte die gesamte Kaukasusregion
zu destabilisieren versuchten. Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Menschenrechtsorganisationen
in Tschetschenien sei dem Moskauer Kreml ein großes Anliegen. Nach der Entführung
und Ermoderung von Sarema Sadulajewa und ihres Mannes Alik Dschabrailow hatten Menschrechtsorganisationen
auf die lebensgefährliche Situation ihrer Mitarbeiter hingewiesen und kritisiert,
dass tschetschenische sowie russische Regierungsstellen nicht entschieden genug gegen
die Mörder vorgingen. Sarah Reinke von der Gesellschaft für bedrohte Völker sagte
beispielsweise: „Wir sind in großer Sorge um die Sicherheit der verbliebenen tschetschenischen
Menschenrechtler, die um ihr Leben fürchten müssen.“