Am 14. August feiert die katholische Kirche den Gedenktag für Maximilian Kolbe. Der
Missionar und Märtyrer wird 1894 in der Nähe von Łódź als Kind einer einfachen Arbeiterfamilie
geboren. Sein Vater wird für seinen Kampf gegen die russische Besatzung Polens 1914
hingerichtet, seine Mutter wird als Witwe Benediktinerin. Als Reaktion auf eine Marienerscheinung
tritt der getaufte Raimund Kolbe im Alter von 16 Jahren als Novize in den Orden der
Minderen Brüder ein und nimmt den Namen Maximilian Maria an. Nach dem Doktor der Philosophie
empfängt Maximilian Kolbe 1918 die Priesterweihe, ein Theologiestudium mit dem Doktorabschluss
in Rom schließt sich an. Für die von ihm ins Leben gerufene religiöse Gesellschaft
„Militia Immaculate“ (Miliz der Unbefleckten) gibt er ab 1922 eine eigene Zeitschrift
heraus und gründet westlich von Warschau die Klosterstadt Niepokalanów. Hier widmet
er sich vornehmlich der Jugend- und Pressearbeit, seine drei Zeitschriften haben zusammen
eine Auflage von 1,2 Millionen Exemplaren. 1930 begibt sich Pater Kolbe auf eine Missionsreise
nach China und Japan und geht auch hier seinen Herausgebertätigkeiten nach. Am 19.
September 1939 wird nach dem Einmarsch der Deutschen in Polen Niepokalanów besetzt.
Gemeinsam mit den meisten seiner Mitbrüder wird Maximilian Kolbe von der Gestapo verhaftet
und in verschiedene Kriegsgefangenenlager gebracht. Im Dezember des selben Jahres
kommt er frei und nimmt die Publikation seiner Zeitschrift wieder auf. Am 17. Februar
1941 wird Kolbe erneut inhaftiert, da er in Niepokalanów etwa 2.300 Juden und anderen
polnischen, ukrainischen und griechisch-katholischen Flüchtlingen Zuflucht gewährte.
Die Gestapo bringt ihn zunächst ins Warschauer Zentralgefängnis und am 28. Mai in
das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Am 29. Juli 1941 werden in Auschwitz zehn
Häftlinge als Vergeltungsmaßnahme für die Flucht eines Gefangenen für den „Hungerbunker“
aussortiert. Unter ihnen befindet sich der Familienvater Franciszek Gajowniczek. Als
dieser in lautes Wehklagen um seine Frau und seine beiden Söhne ausbricht, bittet
Maximilian Kolbe darum, dessen Stelle einzunehmen. Im „Hungerbunker“ betet er gemeinsam
mit den anderen Inhaftierten und spendet ihnen Trost. Am 14. August 1941 wird Maximilian
Kolbe durch eine Phenolspritze umgebracht und im Krematorium verbrannt. Franciszek
Gajowniczek überlebt das KZ und stirbt 1995. 1971 spricht Papst Paul VI. Maximilian
Kolbe selig, am 10. Oktober 1982 spricht Johannes Paul II. ihn heilig; beide Male
war Franciszek Gajowniczek anwesend. Die katholische Kirche ehrt Maximilian Kolbe
als Märtyrer der Nächstenliebe. Er ist der Schutzpatron der Journalisten und Funkamateure
sowie der Internationalen katholischen Esperanto-Vereinigung. (rv 14.08.2009 cl)