Vatikan/Japan: Gebetstag für den interreligiösen Dialog geplant
Die japanischen Bischöfe
wollen einen jährlichen „Gebetstag für den interreligiösen Dialog“ ausrufen. Das teilte
der Präsident des päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog, Kardinal Jean-Louis
Tauran, nach seiner jüngsten Japanreise mit. An dem Gebetstag wollten sich alle katholischen
Pfarreien Japans beteiligen, sagte Tauran nach seiner Rückkehr im Interview mit Radio
Vatikan:
„Das könnte dann beispielsweise so aussehen, dass in den einzelnen
Pfarreien eine Broschüre an die Gläubigen ausgeteilt wird, die die Predigt an diesem
Gebettag entsprechend erläutert und über die Bedeutung des interreligiösen Dialogs
informiert. Ich denke, das würde den Dialog für die Gläubigen konkreter erfahrbar
machen und ihn gleichzeitig auch vertiefen.“
Der Kardinal ist am Montag
von seiner Reise durch das Land der aufgehenden Sonne zurückgekehrt. Dabei ist er
mit zahlreichen Vertretern anderer Religionen zusammengetroffen. Diese begrüßten die
Dialogbemühungen der katholischen Kirche in Japan, sagte Tauran:
„Der interreligiöse
Dialog fängt auf der Ebene der Ortskirchen, also an der Basis der Glaubensrichtungen
an: in den Pfarreien, den Schulen und Universitäten. Die katholische Kirche betreibt
zum Beispiel ein wertvolles Netzwerk an Schulen und Universitäten, die der Nährboden
für einen spontanen Dialog im Alltagsleben der Religionen sind. Und was mich am meisten
beeindruckt hat: Dieses Miteinander der Religionen findet in einer absolut harmonischen
Atmosphäre statt. Ich glaube, in Japan gibt es so etwas wie eine „Philosophie der
Harmonie“, die sehr viel Respekt für den Anderen einschließt und daher die ideale
Grundlage für einen freundschaftlichen Austausch zwischen den Religionen ist.“