2009-08-12 14:03:01

Elfenbeinküste: „Vorbild der Priester beeindruckte Muslime“


Das Vorbild der katholischen Priester hat in der westafrikanischen Elfenbeinküste während des fünfjährigen Bürgerkrieges viel zur Versöhnung im Land beigetragen. Das berichtete der Bischof von Katiola im Norden des Landes, Ignace Bessi Dogbo, bei einer Begegnung mit dem weltweit tätigen katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“. Nach Ausbruch des Bürgerkrieges im Jahr 2002 seien in seiner Diözese die meisten Mitarbeiter der öffentlichen Verwaltung in den Süden geflohen. Die Priester seien bis zum Ende des Bürgerkrieges vor zwei Jahren die Einzigen gewesen, die in den Städten und Dörfern bei den Menschen geblieben seien und die ausnahmslos allen geholfen hätten, berichtete Bischof Bessi Dogbo. Dieses Zeugnis der bedingungslosen Nächstenliebe habe einen bleibenden Eindruck auch bei der mehrheitlich muslimischen Bevölkerung in seiner Diözese hinterlassen. Der Bürgerkrieg war 2007 zu Ende gegangen. Manche Politiker hätten nach Aussage von Bischof Bessi Dogbo versucht, die Auseinandersetzung zu einem Religionskrieg zu stilisieren. Die katholischen Bischöfe und die führenden Imame des Landes hätten sich zwar gemeinsam öffentlich gegen diese Instrumentalisierung des Glaubens für politische Zwecke gewandt. Dennoch habe die durch die Politik angestachelte religiöse Gewalt dazu geführt, dass in manchen Dörfern des Nordens Kirchen angezündet und Christen bedrängt würden, beklagte der Bischof. – An der Cote d'Ivoire leben knapp 19 Millionen Menschen, rund 30 Prozent sind Katholiken. Die meisten Christen leben im Süden des Landes an der dicht besiedelten Küste. Dort herrscht nach Angaben von Bischof Bessi Dogbo ein reges geistliches Leben, obwohl auch im Süden die Nachwirkungen des Bürgerkriegs zu spüren seien.

(kap 12.08.2009 mg)







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