2009-08-07 12:07:39

Somalia/USA: Bertin, „Internationale Unterstützung reicht nicht aus“


RealAudioMP3 Die Afrika-Reise von US-Außenministerin Hillary Clinton hat das internationale Interesse erneut auf die religiösen Konflikte in Somalia gelenkt. Internationale Unterstützung sei wichtig für das ostafrikanische Bürgerkriegsland, sagte im Interview mit Radio Vatikan, der apostolische Administrator in Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin.

„Die derzeitige Situation ist extrem schwierig, vor allem aufgrund der seit Mai dieses Jahres andauernden Auseinandersetzungen zwischen den so genannten islamischen Extremisten und der aktuellen Übergangsregierung. Sie haben dazu geführt, dass mindestens 250.000 weitere Einwohner die Hauptstadt Mogadischu verlassen haben.“

Clinton war am Donnerstag in der kenianischen Hauptstadt Nairobi mit dem Chef der somalischen Übergangsregierung, Sheik Sharif Ahmed, zusammengetroffen. Dabei sagte die US-Außenministerin Somalia weitere Unterstützung aus Washington zu. Vor drei Monaten hatten radikalislamische Terroristen der Shebab-Milizen im Zentrum des Landes eine Offensive gegen Regierungstruppen gestartet. Die USA wollten dem Land daher mit Finanzhilfen und militärischem Gerät unter die Arme greifen, so Clinton. Dies reiche jedoch nicht aus, um Somalia zu befrieden, meint der apostolische Administrator Bertin:

„Internationale Unterstützung allein hilft nicht, wenn sich nicht auch die somalische Bevölkerung entschiedener gegen den Extremismus stellt und die Regierung offensichtlicher unterstützt. Das Kabinett unter Scheich Ahmed ist schließlich aus dem Bestreben heraus entstanden, den Versöhnungsprozess im Land voranzubringen.“

Nach dem Treffen mit dem somalischen Präsidenten rief Clinton auch Somalias Nachbarland Eritrea auf, die Shebab-Milizen nicht mehr zu unterstützen. Eritrea müsse jetzt für Somalia ein produktiver und kein destabilisierender Nachbar werden, sagte Clinton. Somalia dürfe kein Rückzugsort für international agierende Terroristen werden. Am Freitagvormittag ist die US-Außenministerin in Südafrika eingetroffen. Während ihrer elftägigen Reise wird sie auch Angola, die Demokratische Republik Kongo, Nigeria, Liberia und die Kapverdischen Inseln besuchen.

(rv/afp 07.08.2009 ad)








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