2009-08-05 13:31:36

Venezuela: Seit Jahren im Clinch


RealAudioMP3 Mit scharfer Kritik haben Kirchenvertreter in den vergangenen Tagen auf die jüngste Einschränkung der Pressefreiheit in Venezuela reagiert. Venezuelas Präsident Hugo Chavez hatte kürzlich mehr als 30 privaten Rundfunkstationen des Landes die Lizenz entzogen und die Sender somit de facto abgeschaltet. Die Beziehungen zwischen der Kirche und dem linksgerichteten Präsidenten sind seit langer Zeit schlecht, erklärte uns der Erzbischof von Coro, Roberto Lückert León, Vize-Präsident der venezolanischen Bischofskonferenz.

„Die schwierige Beziehung zwischen Bischofskonferenz und der Regierung hat ihren Ursprung, als sich vor zwei Jahren der emeritierte Kurienkardinal Rosalio José Castillo Lara gegen Präsident Chavez stellte. Hugo Chavez ist seit 1999 Präsident unseres Landes. Seither erfuhren Staat, Wirtschaft und Gesellschaft eine grundlegende Umstrukturierung. Kardinal Castillo Lara warf dem Präsidenten vor, dass sein Regierungsstil undemokratisch sei und dass seine Regierung Andersdenkende verfolge.“

Die Bischöfe Venezuelas stehen geschlossen hinter Kardinal Castillo Laras Kritik, so Erzbischof Lückert León. Ein besonderer Dorn im Auge ist für sie das Machtverständnis des Präsidenten.

„Chavez ist ein totalitärer Autokrat. Er spricht von Sozialismus und bezieht sich dabei auf das kubanische Beispiel. Doch in Kuba herrscht eine Diktatur. Chavez selber bezeichnet sich als tropische Version des Sonnenkönigs. Er glaubt, dass er der Staat sei, und das können wir Christen nicht akzeptieren. Die Bischöfe sollen und dürfen deshalb nicht schweigen.“

Aktuell sind noch mehr als 100 private Radiostationen in Venezuela in Betrieb. Beobachter glauben, dass Präsident Chavez diese ebenfalls in den kommenden Tagen abschalten wird.

(rv 05.08.2009 mg)








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