Kirchenvertreter und Menschenrechtler rufen die Regierung Nigerias zum Handeln auf.
Nach Einschätzung des Weltkirchenrats liegen die Gründe für die Gewalt im Norden des
afrikanischen Landes eher in der Politik als in interreligiösen Konflikten. Auch die
katholische Kirche in Nigeria verurteilte die Boko-Haram-Sekte für ihr Vorgehen. In
einer Pressemitteilung riefen Kirchenvertreter die muslimischen Fundamentalisten zu
Toleranz auf. Bildung und moderne Zivilisation stünden der Frömmigkeit nicht entgegen.
Auch UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay äußerte sich besorgt über die Unruhen.
Sie hoffe, dass die Regierung alles unternehme, um für Sicherheit gemäß der Gesetze
und der Menschenrechte zu sorgen. – Die islamistische Boko-Haram-Sekte - wörtlich
„Westliche Bildung ist Sünde“ – kämpft für einen islamischen Staat in Nigeria nach
dem Vorbild der Taliban. Den Unruhen fielen bisher 800 Menschen zum Opfer, zahlreiche
weitere wurden verletzt, mehrere Kirchen und Moscheen wurden zerstört. (apic/kna
05.08.2009 cl)