Mit „Bitterkeit“ reagieren Bischöfe und Vatikan-Vertreter auf die Zulassung der Abtreibungspille
RU 486 in Italien. Es werde oft so getan, als sei diese Pille ein Verhütungsmittel,
meinte Kardinal Angelo Bagnasco zur katholischen Tageszeitung „Avvenire“. In Wirklichkeit
unterspüle diese Pille die besondere Beziehung zwischen einer Frau und einem neuen
Leben. Sie setze das „Recht des Stärkeren“ durch und „macht die Gesellschaft ein Stück
unmenschlicher“. Der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz sieht RU 486
im Widerspruch zum italienischen Abtreibungs-Paragraphen. Dieser hält fest, dass Abtreibungen
kein Mittel der Geburtenkontrolle sein dürfen. Die römische Arzneimittelbehörde hatte
am Donnerstag den Einsatz der Pille in Kliniken in den ersten sieben Schwangerschaftswochen
erlaubt.