2009-08-02 12:13:11

Nigeria: Ein Gottesstaat in Afrika?


RealAudioMP3 Über 600 Menschen Tote haben die heftigen Kämpfe zwischen nigerianischen Sicherheitskräften und Anhängern einer radikal-islamischen Sekte gefordert. Das bestätigte nach Angaben von Reuters am Sonntag ein Sprecher der Polizei in Maiduguri, der Hochburg der Rebellen. Die Kämpfe hatten etwa eine Woche angedauert. Am Donnerstagabend wurde der Chef der antiwestlichen Boko-Haram-Sekte festgenommen und wenig später in Polizeigewahrsam erschossen. Der Erzbischof von Abuja, Olorunfemi Onaiyekan, ist erschüttert.

„Zu sehen, wie das menschliche Leben verachtet und zerstört wird, schmerzt uns sehr. Es gibt diese Gruppen islamistischer Fundamentalisten, die keinerlei Respekt vor dem menschlichen Leben haben, nicht mal vor dem eigenen. Es gibt Menschen, die bereit sind, für ihre fanatischen Ideen zu sterben. Ob sie Verbindungen ins Ausland haben, über die Ideologie des islamischen Fanatismus hinaus, wissen wir nicht: Hoffen wir dass die Regierung das aufklären kann.“  
Die Bischöfe planen eine gemeinsame Stellungnahme mit den islamischen Religiosnführern:

„Wir haben mit unseren muslimischen Freunden gesprochen, und die sagen, dass diese Leute keine echten Muslime sind; sie wollen nur Chaos. Leider sehen wir, dass diese Leute nicht an den Frieden glauben und an das friedliche Zusammenleben der Religionen. Wir in Nigeria, wo 50 Prozent der Bevölkerung christlich ist und 50 Prozent muslimisch, können diese Situation nicht tolerieren, denn wir wollen in Frieden leben.“ 
Die Unruhen hatten sich an der Festnahme mehrerer Sektenmitglieder vor einer Woche entzündet. Boko Haram - wörtlich „Westliche Bildung ist Sünde“ - ist eine radikale Moslem-Gruppe, die die Errichtung eines islamischen Gottesstaates fordert und sich an den Taliban in Afghanistan orientiert.

(rv / reuters 02.08.2009 mc)







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