Schweiz: „Über Einheit und Verbundenheit nachdenken“
Auch die katholische
Kirche in der Schweiz feiert an diesem Samstag den „Geburtstag“ des Landes. In der
ganzen Eidgenossenschaft finden traditionell am 1. August Feierlichkeiten, Feuerwerke
und Festreden statt. Für den Präsidenten der Schweizer Bischofskonferenz, dem Basler
Bischof Kurt Koch, geht es beim Nationalfeiertag darum, nachzudenken.
„Ich
glaube, es für uns Schweizer wichtig, dass wir uns immer wieder an den Beginn unseres
Landes zurückerinnern. Am Anfang stand ein Bund, der eigentlich eine theologische
Bedeutung hat. Denn Bund heißt, verbindlich miteinander leben. In diesem ersten Halbjahr
haben wir eine schwierige Zeit erlebt. Denn mit der Aufhebung der Exkommunikation
der Lefebvre-Bischöfe ist eine große Polarisierung innerhalb der katholischen Kirche
in der Schweiz nicht provoziert sondern das sichtbar gemacht worden. Denn diese Polarisierung
war schon lange da. Deshalb glaube ich, dass wir am heutigen Feiertag darüber nachdenken
sollten, wie wir zu mehr Einheit und Verbundenheit innerhalb der Kirche kommen.“
Doch
nicht nur innerhalb der katholischen Kirche gab es in jüngster Vergangenheit Spannungen.
Die Schweiz setzt sich seit 1291 mit verschiedenen Herausforderungen auseinander.
Bischof Kurt Koch:
„Die Schweiz ist eigentlich seit ihren Ursprüngen eine
Willensnation. Denn aus vier sehr unterschiedlichen Kulturen zusammenzuleben, da braucht
es einen ganz besonderen Willen. Dieses Land lebt aber auch heute so, weil dieser
Wille nach wie vor vorhanden ist. Ganz sicher ist der christliche Glaube im Hintergrund
noch viel präsent und gibt Kraft. Doch die ganz große Herausforderung ist natürlich,
wie ein Land wie die Schweiz diese christlichen Wurzeln aufrechterhalten kann und
zwar in den großen Herausforderungen der multikulturellen und multireligiösen Situation,
die wir heute haben.“