2009-07-31 13:27:43

Vatikan: Nein zu Abtreibungspille


RealAudioMP3 Die italienische Arzneimittelbehörde hat die Abtreibungspille „RU 486“ genehmigt. Sie darf künftig bis zur siebten Schwangerschaftswoche in den Krankenhäusern eingesetzt werden, entschied das Gremium am Donnerstag. Der Vatikan warnt nun vor einer „Banalisierung des Lebensbegriffs“, vermeidet aber in ersten Reaktionen das Wort Exkommunikation.

Es gehe darum, Liebe „im richtigen Kontext und nicht nur als eine Laune“ zu begreifen, sagt der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben im Gespräch mit der Tageszeitung „Corriere della Sera“. Die neue Abtreibungspille vereitle jede Bemühung, jungen Menschen den richtigen Sinn für Gefühlsleben und Sexualität zu vermitteln, so Erzbischof Rino Fisichella. Auch wenn eine Abtreibung mit pharmazeutischen Mitteln durchgeführt werde, bleibe sie eine „Unterdrückung eines menschlichen Lebens, das Würde und Wert von der Empfängnis bis zum Ende hat“.

„Es ist klar, dass die kirchenrechtlichen Konsequenzen die gleichen sind wie bei der chirurgischen Abtreibung“, so Erzbischof Fisichella auf die Frage nach einer Exkommunikation. Lediglich Mahnappelle zu starten, sei aber „zu einfach“.

Der Präsident der italienischen Lebensschutz-Bewegung „Movimento per la Vita“ sieht „vor allem wirtschaftliche und ideologische Interessen hinter der RU 486“. Das meinte Carlo Casini im Gespräch mit Radio Vatikan. „Wir wussten bisher, dass nach dem Einsatz dieser Abtreibungspille weltweit 16 Frauen gestorben sind – jetzt hören wir, es seien 29. Wenn diese Zahl wirklich stimmt, dann halten wir dieses Faktum für ausreichend, um diese Pille vom Markt zu nehmen. Hinter dieser ganzen Kampagne für RU 486 stehen neben den wirtschaftlichen auch ideologische Interessen, und zwar in doppelter Hinsicht: Die einen wollen Abtreibung überhaupt banalisieren und sie jeder Kontrolle entziehen. Die anderen verwässern den Begriff Kind – was ein werdendes Kind ist, lässt sich leichter verdrängen und vergessen, wenn man es zerstören kann, einfach indem man ein Glas Wasser trinkt, um eine Pille aufzulösen.“

(rv/kna 31.07.2009 sk)







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