2009-07-31 12:35:48

Indien: Mini-Strafen


Fünf Hindu-Extremisten sind in Phulbani im Bundesstaat Orissa zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Sie sollen für die antichristlichen Ausschreitungen in Orissa vom vergangenen Herbst mitverantwortlich sein. Die Verurteilten müssen auch eine Geldstrafe von umgerecht je 75 Euro zahlen.

Losgegangen war die Gewalt gegen Christen am 23. August letzten Jahres, als ein extremistischer Hindu-Führer ermordet wurde – offenbar von einer maoistischen Gruppe. Doch Hindu-Banden gingen in Orissa gegen Christen vor, töteten nach Angaben aus Kirchenkreisen in den darauf folgenden Tagen fast hundert Christen, zerstörten zahlreiche Kirchen oder Kapellen und lösten eine riesige Fluchtwelle aus. Der Sprecher des Erzbistums Neu-Delhi findet die jetzt verhängten Haftstrafen geradezu lächerlich. Sie seien der Schwere der begangenen Verbrechen alles andere als angemessen, so Pater Dominic Emmanuel. Im übrigen habe die Justiz ungefähr 900 weitere Verdächtige ungeschoren davonkommen lassen.

Am Tag des Urteils wurde bekannt, dass in Orissa ein katholischer Priester ermordet worden ist. Die Leiche des 39-jährigen Pfarrers James Mukalel wurde an einem Straßenrand entdeckt; die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus. An diesem Freitag sollte Mukalel im Bundesstaat Kerala, aus dem er stammt, beigesetzt werden.

(sar-news 31.07.2009 sk)








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