2009-07-29 15:22:03

Großbritannien: Anglikaner-Primas Williams für „Zwei-Linien-Modell“


Im Konflikt innerhalb der anglikanischen Kirche sieht Ehrenprimas Rowan Williams die Möglichkeit eines „Zwei-Linien-Modells“. Demnach könnte es mittel- oder langfristig eine Kirchengemeinschaft geben, die durch einen Vertrag an die bestehende Lehre gebunden sei, sowie eine andere, die in ihren Lehren flexibler und nur lose mit der ersten verbunden sei, schreibt Williams in einer auf seiner Internetseite veröffentlichten Erklärung. Zugleich ruft er dazu auf, einen solchen Schritt nicht als Spaltung oder Exkommunikation zu bezeichnen. Vielmehr handle es sich um zwei mögliche Formen anglikanischer Existenz. - Weiter betont Williams, dass die anglikanische Kirche ihre Lehren nicht einfach gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen anpassen könne. Änderungen der kirchlichen Position könnten nur durch ein „genaues Bibelstudium“ begründet werden. - Mit seinem Schreiben an die „Bischöfe, den Klerus und die Gläubigen“ reagiert der Erzbischof von Canterbury auf die jüngst getroffene Entscheidung der US-Episkopalkirche, weiterhin Homosexuelle zu allen Weihen zuzulassen und gleichgeschlechtliche Partnerschaften zu segnen. Die Bischofsweihe von Homosexuellen in der liberalen US-Kirche ist einer der zentralen Streitpunkte zwischen dem konservativen und dem liberalen Flügel der rund 77 Millionen Anglikaner weltweit. Die Auseinandersetzungen über den künftigen Kurs der anglikanischen Kirche führten bereits zu verschiedenen Abspaltungen.

(kap 29.07.2009 ad)








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