Vietnam: Landesweiter Protest wegen Kirchenenteignung
Der Streit um die Enteignung einer katholischen Kirchenruine im Norden des Landes
hat eine Protestaktion im ganzen Land hervorgerufen. Zwei Priester wurden Berichten
zufolge krankenhausreif geschlagen, gegen sieben Katholiken wurde Anklage erhoben,
insgesamt 20 befinden sich in Haft. Die Regierung will die im Vietnamkrieg zerstörte
Kirche zu einer Gedenkstätte umfunktionieren, die Katholiken möchten weiterhin Gottesdienste
auf dem Gelände abhalten. - Wie asiatische Medien und Menschenrechtsorganisationen
berichten, haben in der Stadt Dong Hoi Polizei und Milizen vergangene Woche Gläubige
und Priester auf dem Kirchengelände angegriffen und verletzt. Bei landesweiten Protestaktionen
und Friedensgebeten versammelten sich daraufhin hunderttausende Christen und forderten
die Rückgabe des Kircheneigentums und die Freilassung der Inhaftierten. Der Bischof
der zuständigen Diözese Vinh klagte indes die lokalen Autoritäten an, die Wahrheit
zu verschleiern und gegen das Gesetz zu verstoßen. Die Schmähkampagnen in den staatlichen
Medien gegen die Kirche müssten beendet werden, so der Bischof. - Erst am vergangenen
Freitag hatte die Regierung in Hanoi ein Treffen zwischen Staatsvertretern und Papst
Benedikt XVI. angekündigt. Vietnam und der Heilige Stuhl planen weitere Gespräche
zur Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen. (asianews/apic/pm 28.07.2009 cl/bp)