Die Kombination von Trauung und Taufe, die die anglikanische Kirche von England anbietet,
stößt bei theologisch Konservativen auf scharfe Kritik. Die Kirche hatte am 23. Juli
bekannt gegeben, dass Paare, die vor den Traualtar treten, gleichzeitig ihre Kinder
taufen lassen können. Auch Bräutigam oder Braut können die Taufe empfangen. Eine Kirchenstudie
hatte gezeigt, dass etwa 44 Prozent aller Kinder in Großbritannien von unverheirateten
Müttern zur Welt gebracht werden. Etwa jedes fünfte Brautpaar, das sich vor dem Traualtar
das Ja-Wort geben will, hat bereits Kinder. Kritiker befürchten, dass die Tauf-Trauung
den Eindruck erwecke, als ob die Kirche es ausdrücklich gutheiße, Kinder außerhalb
der Ehe zu bekommen. „Sex gehört in die Ehe“, betonte der Generalsekretär der konservativen
„Kirchengesellschaft“, David Phillips. Der Bischof von Fulham, John Broadhurst, reagierte
mit Sarkasmus auf die Kombi-Trauung: „Schade, dass man nicht auch noch die Beerdigung
der Oma damit verbinden kann.“ (idea 26.07.2009 mc)