2009-07-25 16:40:11

Heiß, eng und trotzdem schön - ein nächtlicher Besuch in den Vatikanischen Museen


RealAudioMP3 „È stato molto caldo, ma bello!“ Heiß, eng, aber trotzdem schön, so das Unisono der Besucher, die am Freitagabend in den Genuss kamen, die vatikanischen Museen bei Nacht zu besichtigen. Erstmals in ihrer jahrhundertelangen Geschichte öffneten die päpstlichen Sammlungen ihre Pforten von 19 bis 23 Uhr. Eine gute Gelegenheit für die Römer „ihre“ Musei Vaticani einmal außer der Reihe zu sehen. So drängten sich zur Abenddämmerung in der Capella Sistina ganze Familien. Auch Touristen kamen trotz abendlicher Höchsttemperaturen um 30 Grad wie immer in Scharen. Zwischen den antiken Skulpturen auf dem Innenhof herrschte Volksfeststimmung.

„Die haben da ihre Pizzen mit reingenommen und Picknick gemacht, da hätten sie auch gleich auf der Piazza bleiben können“, so eine Kölner Studentin konsterniert. Kunstliebhaber, die auf ruhige Momente hofften, kamen da offensichtlich zu kurz. Andere waren nach dem Museeumsbesuch zwar schweißgebadet, aber glücklich: „Oh bellissimo, das war einfach wunderwunderschön! Ich war schon viel zu lange nicht mehr hier“, meint eine Signora im Rentenalter. Und auch eine irische Ordensfrau schwärmt: „Es war einfach herrlich, der Blick von der Belvedere-Terasse auf die Vatikanstadt bei Nacht. Das war wirklich ein spezieller Moment.“ „Ich war zum ersten Mal hier“, sagt eine Afrikanerin, „das war also alles ganz neu und überwältigend für mich.“

Doch auch alte Museumskenner kamen des Nachts auf ihre Kosten: „Ich war schon öfter in den Vatikanischen Museen, aber immer nur tagsüber, nachts ist das selbstverständlich viel charakteristischer“, sagt ein dreißigjähriger Römer. „Der Clou war wie immer die sixtinische Kapelle“, meint seine Mutter, „die sieht man zwar oft im Fernsehen, aber life ist das viel schöner!“ Die vatikanischen Museen sollten abends öfter mal öffnen, sagen viele. Das findet auch Schwester Alexandra aus Erfurt, die derzeit im Generalat der Schwestern vom Guten Hirten in Rom tätig ist. Besonders gefallen haben ihr „die vielen Menschen, die gekommen sind. Wir sind zur sixtinischen Kapelle gegangen und das war natürlich wunderbar, aber auch, dass die Gärten offen waren und man den herrlichen Blick hatte, auf den Petersdom. Das war ein ganz wunderbares Erlebnis.“

(rv 25.07.2009 ad)
 







All the contents on this site are copyrighted ©.