In der Frage der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zum Heiligen Stuhl liegt
der Ball bei der vietnamesischen Regierung. Der Vatikan sei seit langem dazu bereit.
Das sagte der Erzbischof von Ho Chi Minh-Stadt nach den Ad Limina-Besuchen in Rom
jetzt der Nachrichtenagentur Ucanews. Die Verhandlungen hätten sich in den vergangenen
Jahren positiv entwickelt, so Kardinal Jean Baptiste Man. Im November werde eine Delegation
der kommunistischen Regierung den Vatikan besuchen und weitere Schritte beraten. -
Im Februar dieses Jahres war eine gemeinsame Arbeitsgruppe eingerichtet worden. Ein
erstes Treffen in Hanoi fand laut Vatikanmitteilung in einer „Atmosphäre der Offenheit,
der Freimütigkeit und des gegenseitigen Respekts“ statt. Der Untersekretär für die
Beziehungen zu den Staaten, Pietro Parolin, leitete die Vatikan-Delegation, die auf
Einladung der vietnamesischen Regierung nach Hanoi gereist war. Der Heilige Stuhl
respektiere die Unabhängigkeit Vietnams, die katholische Kirche unternehme keinerlei
politische Aktivitäten, sagte Parolin. Nach der kommunistischen Machtübernahme in
Vietnam wurden die diplomatischen Beziehungen mit dem Heiligem Stuhl 1975 gekappt.
Seit 1990 beraten beide Seiten über bilaterale Fragen wie etwa die Möglichkeit zu
Bischofsernennungen. Ein neuerlicher Botschafteraustausch ist seit zwei Jahren wieder
im Gespräch. (ucanews/rv 20.07.2009 bp)