Peru: Vierhundertjahr-Feier der Erzdiözese Ayacucho
In der peruanischen
Erzdiözese Ayacucho gibt es an diesem Montag Grund zum Feiern: Vor genau vierhundert
Jahren wurde der Bischofssitz in der Andenregion eingerichtet. Mit mehr als einer
halben Million Gläubigen ist die Diözese eine der drei ärmsten des Landes. Menschenrechtsverletzungen
wie Kinderarbeit und Ausbeutung von Frauen sind hier allgegenwärtig. Auch zählt die
Region aufgrund von politischer Gewalt Tausende Tote und so genannte „desaparecidos“,
Menschen, die wegen ihrer politischen Einstellung auf immer „verschwunden“ sind. In
einem Interview mit Radio Vatikan hat der Erzbischof von Ayacucho Luis Abilio Sebastiani
Aguirre die desperate Sozialstruktur der Diözese beklagt und über Hilfsprojekte von
kirchlicher Seite gesprochen:
„Wir befinden uns in einer Region, die wie
eine Landkarte der Armut aussieht. Daher bauen wir verschiedene Hilfsprogramme auf.
Ein wichtiges Programm nennt sich „Mujeres emprendedoras“ – Frauen als Unternehmerinnen.
Hier werden Frauen unter anderem zu Pflegediensten ausgebildet, vor allem aber werden
sie dazu befähigt, Protagonistinnen ihrer eigenen Entwicklung zu werden.“
Die
Vierhundertjahr-Feier soll eine Neustrukturierung der Gemeindearbeit der etwa 50 Pfarrbezirke
einläuten und neuen Schwung in die Seelsorge bringen. Das festliche Hochamt in der
Kathedrale von Ayacucho zelebriert der Erzbischof von Lima Juan Luis Cipriani als
Abgesandter des Heiligen Stuhles. Papst Benedikt XVI. hatte bereits im Mai ein Gratulationsschreiben
an die Erzdiözese Ayacucho gesandt. Darin würdigte er ausdrücklich die sozialen Fortschritte,
die dank der Missionsarbeit vor Ort erreicht wurden.