Kirchenvertreter haben zurückhaltend auf die Reformpläne des indischen Bildungsministers
reagiert. Demnach soll das Schulwesen zentralisiert werden und nicht mehr in die Zuständigkeit
der einzelnen Bundesstaaten fallen. Für Kinder zwischen 6 und 14 Jahren sollten Schulen
unter der Leitung ausländischer Investoren erlaubt sein. Die indische Bischofskonferenz
begrüßt diese Schritte grundsätzlich, fordert aber regelmäßige staatliche Kontrollen
und warnt vor einer Kommerzialisierung von Bildung. Für ihre eigenen Schulen wünscht
sie hingegen ein Ende staatlicher Eingriffe und größere Unabhängigkeit. Die katholische
Kirche unterhält derzeit das größte private Netz an Bildungsangeboten in Indien. Doch
die Verantwortlichen seien in ihrer Entscheidungsfreiheit erheblich eingeschränkt,
so ein Sprecher der Bischofskonferenz. Die Regierungen der einzelnen Bundesstaaten
griffen zu oft in die Verwaltungsprozesse und Personalsentscheidungen ein. (ucanews
20.07.2009 bp)