Israel: Pamphlet wirft Vatikan Terroristenschulung vor
In Israel sorgt eine Broschüre für Schlagzeilen, die laut Berichten den Vatikan angreift.
Das in Armeekreisen kursierende Heft werfe dem Vatikan eine Schulung islamischer Terroristen
vor, berichtet die israelische Tageszeitung „Haaretz“ (Sonntag) auf ihrer Titelseite.
Der Zeitungsbeitrag steht unter der Überschrift „Vatikan lehrt Hisbollah, wie man
Juden töten kann, sagt Pamphlet für Truppen“. Demnach berichtet als „Zeuge“ ein zum
Judentum konvertierter früherer Hisbollah-Offizier und israelischer Spion aus dem
Libanon, er habe an einer Gruppenreise nach Frankreich, Polen und Italien teilgenommen.
Auf Einladung und unter Führung von Vatikanvertretern habe man im früheren NS-Vernichtungslager
Auschwitz sehen können, wie man massenhaft Juden töten könne. Auch seien der Hisbollah-Delegation
zahlreiche Persönlichkeiten vorgestellt worden, die eine Unterminierung der israelischen
Armee finanziell unterstützten, so der angebliche Spion. Mitglieder der Hisbollah
hätten versichert, jeder wahre Araber sei „tief in seinem Inneren ein Fan der Nazis“.
Ein Armeesprecher bestätigte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur, man
habe viele Exemplare der Broschüre als Spende erhalten und ungeprüft an Soldaten verteilt.
Nachdem die Armeeführung auf den Inhalt aufmerksam gemacht worden sei, habe man die
Verteilung sofort unterbunden. Dennoch, so die Zeitung „Haaretz“, kursiere die Schrift
unter den Soldaten und werde unkritisch geglaubt. - Herausgegeben ist die Schrift
mit dem Titel „Beiderseits der Grenze“ laut Bericht von der „Vereinigung orthodoxer
Gemeinden in Nordamerika“. Ein hoher Offizier sowie der Oberrabbiner von Saffed, Rabbi
Schmuel Elijahu, hätten eine schriftliche Empfehlung und ein Nachwort beigefügt. (kna
19.07.2009 bp)