Der Papst ist wohlauf
und wird bald wieder Klavier spielen können: Heute Nacht ist er in seinem Zimmer in
Les Combes ausgeglitten und gestürzt. Dabei zog er sich einen Bruch am rechten Handgelenk
zu, wie aus einem medizinischen Bulletin des Vatikans hervorgeht. Benedikt habe aber
heute Morgen wie gewohnt die Heilige Messe gefeiert und sei nach dem Frühstück ins
Krankenhaus in Aosta gefahren worden.
In Lokalanästhesie hat der Chefchirurg
der Klinik, Manuel Mancini, das gebrochene Handgelenk des Papstes wieder eingerichtet.
Dazu waren keine Schnitte mit dem Skalpell nötig, erklärte der Arzt in einer Mitteilung.
Durch einzelne kleine Öffnungen in der Haut habe er Metallfäden eingeführt und Benedikts
gebrochene Knochen wieder in Position gebracht. Rund 30 Tage lang wird der Papst einen
Gips - in diesem Fall aus Glasharz – tragen müssen. Dann werde die Funktionalität
des Handgelenks wieder hergestellt sein. „Mit der richtigen Physiotherapie wird er
sogar bald wieder Klavier spielen können“, zitieren Agenturen den Arzt. Benedikt sei
unglücklich gestürzt, nicht wegen eines Schwächeanfalls. Im Übrigen, so der Chirurg,
habe er in Benedikt einen „absolut zugänglichen und aufmerksamen Patienten in ausgezeichneter
Stimmung“ erlebt.
Der Papst war in Begleitung eines Vertrauten vor zehn Uhr
in die Klinik „Parini“ in Aosta gekommen und hatte sich zu Fuß zur Ersten Hilfe begeben,
berichteten Nachrichtenagenturen. Ihnen zufolge hat Benedikts Leibarzt den Papst sofort
nach dem unglücklichen nächtlichen Sturz untersucht. In der Klinik hätten die Ärzte
neben den Röntgenaufnahmen für das Handgelenk auch eine allgemeine Untersuchung gemacht
und bei der Gelegenheit festgestellt, dass der Papst bei bester Gesundheit ist, hieß
es in Agenturberichten. - Benedikt XVI. verbringt derzeit zwei Urlaubswochen in Les
Combes im Aostatal. Eigentlich wollte er dabei auch am zweiten Teil seines Jesusbuches
arbeiten – da der Papst mit der Hand schreibt und Rechtshänder ist, wird sich nun
ganz aufs Diktieren verlegen müssen. Was das Klavierspiel betrifft, ist vorerst Zuhören
angesagt. (rv 17.07.2009 gs)