2009-07-16 15:43:30

Israel/D: „Gutes Zeichen“


RealAudioMP3 Gut ein halbes Jahr nach Ende des Gaza-Konfliktes haben israelische Soldaten der eigenen Armee schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die dreiwöchige Offensive sei mit rücksichtsloser Gewalt gegen Zivilisten geführt worden. Dies geht aus dem Bericht der regierungsunabhängigen Organisation „Das Schweigen brechen“ („Breaking the Silence“) hervor. Die katholische Friedensbewegung „Pax Christi“ begrüßt diesen Bericht. Das sagt uns der Vizepräsident der katholischen Friedensbewegung, Johannes Schnettler.

„Wir müssen zunächst einmal diese Informationen als Augenzeugenberichte werten. Der Sachverhalt wird wohl zutreffen, denn angesichts der Schwierigkeiten, aus dem Militär heraus etwas zu erzählen, sind diese Aussagen sicherlich als sehr glaubwürdig einzuschätzen. Dazu können wir nur eins sagen: Diese Männer und Frauen, die jetzt an die Öffentlichkeit gehen, beweisen Mut. Sie sagen uns, was Unrecht ist. Das fordert unseren absoluten Respekt.“

Die israelische Armee teilte mit, es handele sich um „Diffamierung und Verleumdung der israelischen Armee und ihrer Kommandanten“. Für „Pax Christi“ ist der Bericht hingegen ein „gutes Zeichen“.
Johannes Schnettler:

„Ich werte das Ganze – und das ist die Auffassung von „Pax Christi“ – nicht als Rechthaberei. Hier kommt Wahrheit ans Tageslicht. Diese Wahrheit ist für den Friedensprozess nur förderlich. Wenn Israel über diese Augenzeugenberichte in der Gesellschaft eine Debatte darüber beginnt, was ethische Grundlinien einer Soldatentugend sind, dann ist für den Frieden in Nahost ein kleiner Schritt erreicht, der weiter tragen kann. Denn dort, wo die Wahrheit ans Tageslicht kommt, da gibt es eine Grundlage für Versöhnung und Verständigung.“

Bei der Offensive im Januar waren mehr als 1.400 Palästinenser getötet und 5.000 weitere verletzt worden.

(rv/ap 16.07.2009 mg)








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