Malaysia: Christen hinter Gittern wegen „Konvertierungsversuche“
Die malaysische Polizei
hat neun Christen verhaftet. Sie sollen versucht haben, muslimische Studenten zum
Christentum zu bekehren – so lautet die Anklage. Ein muslimischer Student hatte die
Christen angezeigt, die ihrerseits die Vorwürfe zurückgewiesen haben. Bekehrungsversuche
sind im muslimischen Malaysia verboten und können mit Gefängnis bestraft werden. Pater
Lawrence Andrew ist Redakteur bei der katholischen Zeitschrift „Herald Malaysia“.
Er sagt uns, dass sich in letzter Zeit Angehörige religiöser Minderheiten darüber
beklagen, dass ihre Rechte immer öfter ignoriert werden.
„Es kommt tatsächlich
oft vor, dass Muslime in unsere Kirche kommen und den Wunsch äußern, zum Christentum
zu konvertieren. Wir raten ihnen zuerst davon ab. Denn die staatlichen Gesetze verbieten
dies. Wir wissen auch, dass viele angebliche Konvertiten nicht aus Glaubensgründen
zum Christentum wechseln. Sie möchten die Situation ausnützen, um uns unter Druck
zu setzen. Deshalb sind wir sehr vorsichtig. Diejenigen, die das ernst meinen, müssen
das Land auf jeden Fall verlassen.“
Knapp zwei Drittel der rund 28 Millionen
Bewohner des südostasiatischen Landes sind Muslime. Ihnen ist es gesetzlich verboten,
einen anderen Glauben anzunehmen.