In der Wiener Hofburg ist am Montag die 2. Nachfolgetagung der interreligiösen "Madrid-Konferenz"
2008 eröffnet worden. Mehr als 40 hochkarätige Vertreter der Weltreligionen nehmen
daran teil. Unter ihnen sind mehrere Bischöfe der orthodoxen und altorientalischen
Kirchen im Nahen Osten sowie der Leiter der Islam-Abteilung des Päpstlichen Rates
für den Interreligiösen Dialog, Khaled Akasheh. Eröffnet wurde die Konferenz mit einer
Ansprache des Generalsekretärs der "World Muslim League", Abdullah Abdulmohsen Al-Turki.
Die "Madrid-Konferenz" war eine Initiative des saudischen Königs Abdullah. Die "Erklärung
von Madrid", die im Juli 2008 verabschiedet wurde, hatte aufhorchen lassen; in ihr
hatten sich Christen, Juden und Muslime gegen Terrorismus ausgesprochen, die Verantwortung
für die Bewahrung der Schöpfung betont und die Heiligkeit der menschlichen Person
als gemeinsame Überzeugung zum Ausdruck gebracht. Al-Turki würdigte in Wien insbesondere
die jüngste Rede von US-Präsident Barack Obama in Kairo. Was Obama zum Dialog gesagt
habe, liege ganz auf der Linie König Abdullahs. Es gelte, tragische Konflikte hinter
sich zu lassen. Besonders müssten auch jene in die Schranken gewiesen werden, die
einen "Clash of Civilizations" für unvermeidlich hielten. (kap 14.07.2009 gs)