Republik Kongo: Große Herausforderung für neuen Präsidenten
In der Republik Kongo
haben die Bürger nur geringes Interesse an der Präsidentschaftswahl gezeigt. Die katholische
Kirche des Landes hatte ursprünglich mehr erwartet: Der Erzbischof von Brazzaville,
Anatole Milandou, sagte vor den Wahlen, die Gläubigen könnten bereits am Samstag die
Heilige Messe besuchen, um am Sonntag wählen gehen zu können. Die meisten Bürger blieben
den Urnen dennoch fern. Grund könnte der Boykottaufruf der Oppositionsparteien gewesen
sein. Gegen Amtsinhaber Denis Sassou-Nguesso traten insgesamt zwölf Kandidaten an.
Davon hatten sechs zum Boykott aufgerufen. Das Endergebnis der Wahl wird erst in einigen
Tagen feststehen. Der neue Präsident werde vor allem vor praktischen Herausforderungen
stehen. Das sagt unser Kollege von der französisch-afrikanischen Abteilung von Radio
Vatikan, Albert Mianzoukouta.
„Er wird zuerst einmal das Elektrizitätssystem
aufbauen müssen. Im Kongo gibt es bisher außer einigen privaten Stromgeneratoren überhaupt
kein Stromnetz. Ein weiteres Problem betrifft den Zugang zum Wasser. Denn in den bevölkerungsreichen
Gegenden des Landes fehlt es oft an Trinkwasser. Und die dritte Herausforderung ist
die Schaffung von Arbeitsplätzen, insbesondere für die Jugendlichen. Sie brauchen
Zukunftsperspektiven. Wir kommen aus einer jahrzehntelangen Bürgerkriegserfahrung.
Die Jugend von heute leidet heute noch an den Folgen. Damit wird sich der neue Präsident
ebenfalls auseinandersetzen müssen.“
Wahlberechtigt waren in dem westlichen
Nachbarstaat der Demokratischen Republik Kongo (Ex-Zaire) nach offiziellen Angaben
rund 2,2 Millionen Menschen. (rv/afp/ap 13.07.2009 mg)