Die islamistischen
Milizen bestreiten Nachrichten, nach denen sie in den letzten Tagen Menschen enthauptet
hätten. Es stimme nicht, dass sie zwei angebliche Spione in der Nähe von Baidoa hingerichtet
hätten, erklären die so genannten „Shabaab“. Einige Quellen hatten auch von sieben
Menschen gesprochen, die hingerichtet worden seien, weil sie Christen waren.
„Wir
tragen eine große Verantwortung gegenüber Somalia“, sagt der Vizepräsident des Europäischen
Parlaments, Mario Mauro: „Schließlich haben wir uns einmal bemüht, dieses Land zu
einem inneren Gleichgewicht zurückzuführen, und es dann schändlich im Stich gelassen,
als es uns brauchte. Das hat zu einer Instabilität geführt, die einigen aus geostrategischen
Gründen ganz gelegen kommt. Doch die Zeche für diese geostrategischen Überlegungen
zahlen die Schwächsten in der Region, die Allerletzten – das sind in diesem Fall die
Christen.“
Bei neuen Kämpfen zwischen islamischen und Regierungs-Milizen im
Norden der somalischen Hauptstadt Mogadischu kommen in diesen Stunden Dutzende von
Menschen ums Leben. Von Ghana aus hat US-Präsident Barack Obama geäußert, es werde
Zeit, etwas gegen die „Expansion des Terrorismus“ in Somalia zu tun. Mauro:
„Ich
fordere ein bewaffnetes Eingreifen der internationalen Gemeinschaft, um in Somalia
ein Mindestmaß des Respekts vor Menschenrechten durchzusetzen. Es geht darum, die
afrikanischen Staaten über die Afrikanische Union dazu zu bringen, dass sie eine Verantwortung
wahrnehmen. Denn ein Afrika, dass zur Beute der Fundamentalisten wird – das ist wirklich
das größte Unglück, das im 21. Jahrhundert passieren kann!“