Die Regierung soll sich bei der UNO für ein Abtreibungs-Moratorium einsetzen. Das
fordert der Präsident der christdemokratischen Partei „UDC“, Rocco Buttiglione. Im
römischen Parlament bringt seine Partei – die nicht zur Regierung von Ministerpräsident
Silvio Berlusconi gehört – am Montag einen entsprechenden Beschluß zur Debatte ein
und rechnet mit einer Mehrheit. Das Moratorium soll bei den Vereinten Nationen „den
Einsatz von Abtreibungen als Mittel der Kontrolle des Bevölkerungswachstums verurteilen
und das Recht jeder Frau bekräftigen, nicht zu einer Abtreibung gezwungen zu werden“.
Buttiglione, der über gute Kontakte zum Vatikan verfügt, greift mit seiner Vorlage
ausdrücklich nicht das italienische Abtreibungsrecht, den Paragraphen 194, an. Seine
Initiative zielt vielmehr auf „Länder, in denen es einen Zwang zum Abtreiben nach
dem ersten Kind gibt und in denen ein Viertel der Menschheit lebt“.