Vatikan: Papst sprach mit Kanadas Premier über internationale Politik
Papst Benedikt XVI. hat den kanadischen Premierminister Stephen Harper an diesem Samstagvormittag
in Audienz empfangen. Laut einer Vatikanmitteilung vom Samstag habe das Treffen in
herzlicher Atmosphäre stattgefunden. In den Gesprächen seien Themen der internationalen
Politik berührt worden. Der Papst habe mit Harper über die Resultate des G8-Gipfels
aus Sicht der neuen Enzyklika „Caritas in veritate“ sowie über die weltweite Wirtschaftskrise
gesprochen. In diesem Zusammenhang sei es auch um Aspekte der Entwicklungshilfe, insbesondere
für Afrika, die Klimakrise und nukleare Abrüstung gegangen. Des Weiteren hätten sich
Benedikt und der kanadische Premier über Friedensbemühungen in Nahost und das Thema
der Religionsfreiheit ausgetauscht. Im Bezug auf Kanada habe der Papst seine Anliegen
hinsichtlich Lebensschutz, Ehe und Familie zum Ausdruck gebracht. Im Anschluss an
die Audienz ist Harper auch mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone zusammengetroffen.
Harper war der letzte der G8-Teilnehmer, die am Rand der Konferenz im mittelitalienischen
L´Aquila zu einem Besuch in den Vatikan kamen. Zuvor hatte der Papst bereits den Australier
Kevin Rudd, den Südkoreaner Lee Myung-Bak und US-Präsident Barack Obama in Audienz
empfangen. – Mit Blick auf die vielen Bitten um eine Papstaudienz und den knappen
Zeitrahmen hatte das vatikanische Protokoll diesmal außereuropäischen Gipfelteilnehmern
den Vorzug gegeben. Aus diesem Grund erhielt der Gastgeber des Gipfels, Ministerpräsident
Silvio Berlusconi, entgegen anders lautenden Spekulationen italienischer Medien keinen
Audienztermin, so der Vatikan. Am Montag startet Benedikt XVI. zu seinem Sommerurlaub
in das norditalienische Aostatal.