2009-07-11 09:57:46

Obama beim Papst: „Abtreibungen reduzieren“


RealAudioMP3 „Es ist mir eine große Ehre“ – so die Worte des US-Präsidenten Barack Obama bei seinem ersten Treffen mit Papst Benedikt XVI. an diesem Freitag. In dem etwa 40-minütigen Gespräch ging es neben den Ergebnissen des soeben zu Ende gegangenen G8-Gipfels auch um ethisch heikle Themen wie Stammzellforschung und Abtreibung. Präsident Obama versprach dem Papst, die Zahl der Abtreibungen in den USA so weit wie möglich zu reduzieren. Dieses Versprechen bedeute aus moralischer Sicht der Kirche zwar „nicht alles“, zeuge aber ohne Zweifel von „positivem Engagement“ des Präsidenten, kommentierte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi in einer Erklärung.

 
Die Geschenke des Papstes an Obama – Benedikts neue Sozialenzyklika und das Vatikan-Dokument „Dignitas Personae“ zur Bioethik – erinnerten den US-Politiker an seine Verantwortung, einen nachhaltigen Fortschritt und den Lebensschutz zu fördern. Lombardi:
„Sicher lädt die Enzyklika heute ein, das Konzept des wahren Fortschritts der Menschheit neu zu überdenken. Der Papst hat mit dem Geschenk seines Lehrschreibens für Obama die Reflektionen der Kirche an einen großen politischen Verantwortlichen übergeben.“

 
In dem ersten gemeinsamen Treffen Obamas und Benedikts ging es auch um ein Thema, das in den USA in der Abtreibungsdebatte eine große Rolle spielt: Die Möglichkeit zum Beispiel der Ärzte, ethisch bedenkliche Handlungen aus Gewissensgründen abzulehnen. Lombardi:
„In Amerika findet heute eine große Debatte über den Lebensschutz statt. In diesem Punkt weisen die Sichtweise der Kirche und die Politik des Präsidenten Obama ziemlich bedeutende Differenzen auf. Die Tatsache, dass der Papst Obama das Dokument „Dignitas Personae“ über die Ethik des Lebens überreicht hat, ist vor diesem Hintergrund sehr bedeutsam. Der Präsident hat dem Papst versichert, dass er versuchen werde, die Zahl der Abtreibungen so weit wie möglich zu reduzieren.“

 
US-Präsident Obama versprach, das Dokument aufmerksam zu lesen und überreichte dem Papst seinerseits eine Stola vom Grab des heiligen John Neumann, der im 19. Jahrhundert Bischof von Philadelphia war. Nach Angaben des Vatikans verlief das Treffen insgesamt in „herzlicher“ Atmosphäre. Beide Beteiligten seien froh über diese „Möglichkeit des Dialoges und gegenseitigen Zuhörens“ gewesen, so Lombardi. Obama ist unterdessen in das afrikanische Land Ghana weitergereist.

 
(rv 11.07.09 pr)
 







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