2009-07-10 11:58:18

Obama beim Papst: Kommentar von P. Gemmingen


RealAudioMP3 Ich vergleiche Obamas Wahl zum Präsidenten mit der Wahl von Karol Wojtyla zum Papst. Beide Wahlen waren Durchbrüche. Ein Nicht-Italiener auf dem Stuhl Petri, ein Farbiger im Weißen Haus. Kurz vorher hätte man sich das noch nicht vorstellen können. Die Welt bietet auch Überraschungen. Und mit Wojtyla haben einige Personen gezeigt, dass nicht nur Strukturen entscheidend sind für Geschichte, sondern auch Menschen. Damals war es mit dem mutigen Papst in Polen der mutige Elektriker Lech Walesa, in Moskau der mutige Präsident Gorbatschew und in Washington der realistische Reagan. Auf sie geht eine historische Weltveränderung zurück. Heute sind die Koordinaten ganz anders: Die entscheidenden Großmächte sind heute Washington und Peking, die unmittelbaren Gegner Israel und Iran. Wie damals der Kommunismus, so ist auch heute eine Ideologie, der Antisemitismus der Hintergrund des Machtkonfliktes. Zwischen Israel und dem Iran herrscht kalter Krieg. Nötig wären heute im Iran und in Israel Menschen, die mutig Schluss machen mit Bisherigem: mit Meinungsdiktatur in Teheran und mit Siedlungsbau im Westjordanland. Peking müsste Teheran Paroli bieten, Washington Israel. Nötig wären mutige Männer, die sich frei machen von Strukturfragen, von Wirtschaftsinteressen, von Denkgewohnheiten, von der Angst, nicht wieder gewählt zu werden. Es geht um den Frieden. Damals haben Lech Walesa, Gorbatschow und Wojtyla ihr Leben riskiert. Neben dem extravaganten Obama bräuchte es auch heute in Peking, im Iran und in Israel Politiker, die ihr eigenes Leben in die Waagschale werfen.

(rv 10.07.2009 gem)







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