Der deutsche Kurienkardinal
Walter Kasper erhofft sich von der Sozialenzyklika des Papstes Rückendeckung für katholische
Hilfswerke. Das sagte er uns an diesem Mittwoch in Rom. Kasper war vor seiner Berufung
an den Vatikanischen Einheitsrat deutscher „Weltkirchen-Bischof“.
„Die deutsche
Kirche tut sehr viel für die so genannte Dritte Welt: Misereor, Missio, Adveniat,
Renovabis... Dafür muß man sehr dankbar sein – für die Großherzigkeit der deutschen
Katholiken. Ich hoffe, dass diese Enzyklika ein weiterer Anstoß ist, in diesem Einsatz
der Solidarität für die Dritte Welt fortzufahren!“
Ansonsten gibt Kardinal
Kasper zu erkennen, dass die Enzyklika aus seiner Sicht genau im richtigen Moment
kommt:
„Die Weltsituation ist schwierig geworden, vor allem im ökonomischen
und im finanziellen Bereich; da ist es wichtig, dass der Papst darauf hinweist, dass
die Ökonomie nicht nur eine empirische Sache ist, eine Sache des Profits, sondern
eine humane und damit eine ethische Dimension hat. Er appelliert an die Verantwortung
aller und betont vor allem das Gemeinwohl: Man kann nicht nur auf den individuellen
Profit schauen, man muß auch die Verantwortung vor der eigenen Gemeinschaft sehen,
vor dem eigenen Volk und heutzutage immer mehr auch vor der Weltgemeinschaft! Wichtig
ist vor allem die Betonung der armen Völker – und der Hilfe für die armen Völker.
Da braucht es auch eine gewisse globale Steuerung der Wirtschaft von ethischen Prinzipien
aus; ich denke, das ist in der Enzyklika sehr gut zum Ausdruck gekommen.“