2009-07-08 11:26:26

Papst fordert „Nachdenken über Sinn von Wirtschaft“


RealAudioMP3 Einen Tag nach der Veröffentlichung seiner großen Sozialenzyklika hat Papst Benedikt noch einmal das Grundanliegen des Textes betont. Bei seiner Mittwochsaudienz in der Vatikanischen Audienzhalle sagte der Papst:

„Gestern wurde meine neue Enzyklika Caritas in veritate – die Liebe in der Wahrheit – veröffentlicht. In dieser Enzyklika über die ganzheitliche Entwicklung des Menschen geht es nicht darum, technisch-praktische Lösungen für die großen wirtschaftlichen Probleme unserer Zeit anzubieten. Die wichtigen Fragen unserer Gesellschaft reichen weit über die rein operative Ebene hinaus und müssen im größeren Gesamtzusammenhang gesehen werden. Daher wollte ich in Erinnerung rufen, dass die umfassende Entwicklung eines jeden Menschen und der ganzen Menschheit nur in Christus und auf Christus hin erfolgen kann. Der hauptsächliche Antrieb dazu ist die Liebe in der Wahrheit, nämlich die Bereitschaft, sich auf die Logik des unentgeltlichen Schenkens einzulassen und das wirtschaftliche und soziale Leben nach den bleibenden großen Prinzipien auszurichten...“

 
Der Papst nannte diese Prinzipien auch deutlich beim Namen:

„Die Achtung vor dem menschlichen Leben, die wahren Menschenrechte und -pflichten, die notwendige Tugendhaftigkeit der Wirtschaftstreibenden und der Verantwortlichen in der Politik, das Streben nach dem Gemeinwohl auch auf weltweiter Ebene, der ethische Umgang mit der Technologie und den Medien. Die Erneuerung unserer Gesellschaft, die vielerorts krankt, bedarf eines ernsthaften Nachdenkens über den tiefen Sinn der Wirtschaft, der Finanzen und der Politik. Dieses Nachdenken muss auf der Wahrheit über den Menschen als solchen und seiner Beziehung zu den Mitmenschen beruhen. Dazu gehört, dass der Mensch nicht nur Leib, sondern auch Seele ist und seine ganzheitliche Entwicklung daher das geistige Wachstum einschließt.“

Das „Nachdenken über den tiefen Sinn der Wirtschaft, der Finanzen und der Politik“ ist nicht nur eine Sache der Experten, ließ Papst Benedikt erkennen.

„Die sozialen Probleme unserer Zeit erfordern, dass wir alle in der Liebe wachsen und uns aus dem Glauben heraus für unsere Mitmenschen einsetzen. Beten wir besonders auch für die Hauptverantwortlichen in der Wirtschaft und in der Politik, damit ihr Wirken der wahren Entwicklung der Völker dient.“

(rv 08.07.2009 sk)







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