D: Mussinghoff sieht Christen und Juden als „Verbündete“
Das neue und gute Verhältnis zwischen Christen und Juden ist nach den Worten des Aachener
Bischofs Heinrich Mussinghoff unumkehrbar. Gerade die „Turbulenzen“ um die Piusbruderschaft
hätten gezeigt, dass die Neubestimmung des Verhältnisses der Katholischen Kirche zum
Judentum durch die Konzilserklärung „Nostra Aetate“ bis in die Gemeinden hinein angekommen
sei. Das sagte Mussinghoff am Montag in Berlin. Angesichts einer säkularisierten Welt
sollten beide Religionen bei der Verteidigung gemeinsamer Werte als „Verbündete“ auftreten.
Der Vorsitzende der Unterkommission der Deutschen Bischofskonferenz für die religiösen
Beziehungen zum Judentum äußerte sich bei einer Tagung des Internationalen Rates der
Christen und Juden und der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema „Zeit zur Neu-Verpflichtung.
Christlich-jüdischer Dialog 70 Jahre nach Kriegsbeginn und Schoah“. Christen und Juden
sollten nach Auffassung des Aachener Bischofs „immer öfter gemeinsam den einen und
einzigen Gott bezeugen“. Zugleich regte er an, dass beide Religionen durch gemeinsame
soziale Projekte deutlich machen, wofür sie stehen. Im Blick auf das - wie er sagte
- „sensible Problem der Judenmission“ bekräftigte Mussinghoff, dass es in der katholischen
Kirche keine Einrichtungen und Organisationen der Judenmission gebe.