Die Friedensbewegung Pax Christi fordert eine sofortige Strategieänderung beim Bundeswehr-Einsatz
in Afghanistan. Pax Christi-Generalsekretärin Christine Hoffmann sprach sich im Kölner
Domradio klar gegen den Einsatz und für eine durchdachte und vorbereitete Rückzugsstrategie
aus. Hoffmann wörtlich: „Ich sehe kaum Fortschritte in der Befriedung des Landes,
aber eine Eskalation der Gewalt.“ Die Zivilbevölkerung in Afghanistan betrachte das
Militär als Besatzung. Der Versuch eines humanitären Friedenseinsatzes sei gescheitert.
Die Bundesregierung müsse sich bei der Nato für einen vernünftigen Plan und einen
vorbereiteten Abzug einsetzen, fordert Pax Christi. Der Bundestag hatte am Donnerstag
die Entsendung von vier Aufklärungsfliegern der Nato gebilligt. Bis zu 300 zusätzliche
deutsche Soldaten sollen dabei zum Einsatz kommen. Dem ARD-Deutschlandtrend zufolge
kritisiert die Bevölkerung den Einsatz jedoch mehr denn je. 69 Prozent der Befragten
sagten, die Soldaten sollten so schnell wie möglich abgezogen werden. 58 Prozent sind
der Meinung, dass die Bundeswehr am Hindukusch im Krieg ist.