Die katholische Kirche hat sich nach wie vor nicht offiziell zu dem politischen Umsturz
im Land geäußert. Der Vorsitzende der Honduranischen Bischofskonferenz, Kardinal Oscar
Rodriguez Maradiaga, kehrte nach Zeitungsberichten am Sonntag, unmittelbar nach dem
Umsturz, in sein Land zurück. Er wolle sich aber zunächst nicht zu der dramatischen
Lage äußern, hieß es. Ebenso wenig war eine offizielle Anerkennung der neuen Regierung
seitens honduranischer Bischöfe zu hören. Allerdings hatte Weihbischof Darwin Andino
Ramirez aus Maradiagas Erzbistum Tegucigalpa noch am Samstag die kritische Haltung
der Kirche zu dem von Präsident Zelaya geplanten Referendum bekräftigt. „Ein Christ
muss auf der Seite der Legalität stehen“, zitierte ihn die Tageszeitung „La Prensa“.
Unterdessen schloss die neue Regierung in Honduras hat eine Wiedereinsetzung des gestürzten
Präsidenten Manuel Zelaya aus. Dieser war am Sonntag von Soldaten aus seinem Amtssitz
vertrieben und ins Exil nach Costa Rica geschickt worden. Er will jedoch noch in dieser
Woche mit politischem Geleitschutz in seine Heimat zurückkehren.