Der württembergische Landesbischof Frank Otfried July hat in Stuttgart dazu aufgerufen,
die im Jemen entführten bzw. ermordeten Christen nicht zu Schuldigen werden zu lassen.
Er reagierte damit auf Spekulationen in den Medien, die Betroffenen hätten missioniert
und trügen deshalb eine Mitschuld. Angesichts der Ermordung von zwei als Krankenschwestern
tätigen Bibelschülerinnen und einer südkoreanischen Christin Mitte Juni im Norden
des Jemen rief der Bischof am 2. Juli vor der württembergischen Synode in Stuttgart
zur Fürbitte auf. Eine fünfköpfige Familie aus Sachsen und ein Brite – ebenfalls Christen
– werden nach wie vor vermisst. Zugleich mahnte der Bischof Missionswerke und andere
christliche Organisationen, „die Glaubensliebe und den Glaubensmut junger Christen
in Bahnen und auf Wege zu lenken, die sie vor Gott und den Menschen verantworten können“.
Es müsse immer wieder über den Zusammenhang von missionarischem und entwicklungspolitischem
Engagement nachgedacht werden. Das Auftreten mancher Missionswerke und freier Werke
in bestimmten Regionen dieser Welt könne „sehr kritisch“ gesehen werden.