Kardinal Kasper: „Paulusjahr auch im Heiligen Land fruchtbar“
Eine positive Bilanz
des Paulusjahres hat auch der vatikanische Ökumeneminister, Kardinal Walter Kasper,
gezogen. Er leitete am Sonntag und Montag die Abschlussfeierlichkeiten des Jubiläumsjahres
zum 2000. Geburtstag des Völkerapostels an dessen Wirkstätten im Heiligen Land. Vor
seiner Abreise am vergangenen Wochenende, betonte Kasper gegenüber Radio Vatikan:
„Ich
freue mich sehr, jetzt kurz nach Besuch des heiligen Vaters im Heiligen Land dorthin
zurückzukehren. Ich hoffe schon, etwas von den Früchten dieses wirklich gut gelungenen
Besuches erfahren zu können.“ Das Programm zum Abschluss des Paulusjahres
im Heiligen Land war umfangreich. Nach einem Vespergottesdienst in der Jerusalemer
Stephanskirche, standen Messen in der Grabeskirche und in Caesarea Marittima an. Dort
war Paulus nach historischer Überlieferung um das Jahr 57 n. Chr. vom römischen Statthalter
Antonius Felix verhaftet worden und saß zwei Jahre lang in einer Festung in Gefangenschaft,
bevor er nach Rom verschifft wurde. Die eigentliche Schlussfeier des Paulusjubiläums
in Akon stand, wie Kasper schon im Vorfeld betonte, ganz im Zeichen der Ökumene:
„Dort
wird es eine Prozession von der melkitischen zur maronitischen Kirche und zur lateinischen
Kirche geben. Es gibt ja viele Arten katholischer Kirchen im Heiligen Land und dann
am Schluss noch eine Ansprache, die das heilige Jahr beschließt und ich denke, es
war ein fruchtbares Jahr, auch im Heiligen Land.“ Die christlich-jüdischen
Beziehungen seien kein Gegenstand seines Besuchs, sagte Kasper bereits vor der Abreise:
„Es
gibt neue Forschungen über Paulus, die auch die jüdische Perspektive wieder betonen.
Aber wir wollen darüber dieses Mal nicht reden. Beim Besuch des Papstes sind die Beziehungen
mit den Juden – vor allem mit dem Rabbinat in Jerusalem – sehr, sehr gut gelaufen
und sie haben bestätigt, was wir in den letzten Jahren erreicht haben. Das wird auch
seine Konsequenzen haben, für Spannungen die immer wieder in diesem Verhältnis auftreten,
aber beide Seiten sind entschlossen, im Dialog weiterzugehen.“ (rv 29.06.2009
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