2009-06-27 15:17:08

Vatikan: Internationaler Astronomiekongress beendet


RealAudioMP3 Astronomie als gemeinsame Grundlage für den Dialog zwischen unterschiedlichen Kulturen. Das war das Thema eines internationalen Astronomiekongresses der Vatikanischen Sternenwarte, der am Freitag in Rom zu Ende ging. Anlass der Tagung ist das laufende internationale Jahr der Astronomie, an dem auch der Vatikan teilnimmt. Ziel ist es, das Wissen über Sterne, Planeten und Kosmos einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Denn das Universum zu erforschen heißt, sich selbst besser kennen zu lernen, meint der Direktor der Vatikanischen Sternenwarte, Jesuitenpater José Funes:

„Die Astronomie kann als Wissenschaft zur friedlichen Zusammenarbeit und Kooperation zwischen unterschiedlichen Ländern und Kulturen beitragen. Das ist ein Aspekt, der eher die professionelle Ebene betrifft. Der andere Aspekt ist, dass uns beim Erforschen der Astronomie klar wird, dass wir sozusagen alle im selben Boot sitzen, auf der Erde, die eigentlich nur ein kleines Sandkörnchen im Universum ist, inmitten Milliarden von Galaxien. Und da wird man sich bewusst, wie zerbrechlich wir und auch die Erde ist. Und mit diesem Bewusstsein sehen wir dann auch unsere Konflikte in einem ganz anderen Licht und können wieder in Dialog zueinander treten.“

Der Kongress habe zudem gezeigt, welche großen Fortschritte die Astronomie in den letzten Jahrzehnten gemacht hat, aber auch, dass noch ein ganzer Kosmos an Forschungsfragen offen steht. Viele Aspekte im Bezug auf das Universum, lägen für Wissenschaftler noch sprichwörtlich im Dunkeln, sagt der US-amerikanische Jesuitenpater und Vizedirektor der vatikanischen Sternenwarte in Arizona, Chris Cobally:

„Wir haben heute Antworten auf Fragen, von denen wir vor 40 Jahren gar nicht wussten, dass man sie stellen kann. Heute fragen wir uns zum Beispiel: ‚Was sind das eigentlich für Kräfte, die das Universum zusammenhalten?‘ Vor 40 Jahren haben wir gedacht, man erforscht das Universum, indem man die Sterne erforscht. Heute wissen wir: Die Sterne machen nur vier Prozent des ganzen Universums aus. Und vom Rest wissen wir bisher nur, dass er da ist, aber wir wissen nicht, was es ist. Wir gebrauchen dafür Fachbegriffe wie ‚Schwarze Löcher‘ oder ‚Dunkle Materie‘. Wir bezeichnen sie als ‚schwarz‘, weil wir diesbezüglich noch völlig im Dunkeln tappen.

(rv 27.06.2009 ad)








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