Menschenrechtler erheben schwere Vorwürfe gegen Polizei und Armee in Simbabwe. Diese
zwänge hunderte Menschen, auch Kinder, im Distrikt Marange zum Diamantenabbau. Folter
und Misshandlungen seien an der Tagesordnung, berichtete die Menschenrechtsorganisation
Human Rights Watch (HRW) am Freitag in Johannesburg. Nach der Entdeckung von Diamanten
im Osten des Landes hätten sich Polizei und Armee mit Gewalt die Kontrolle über die
Vorkommen gesichert, ohne über Schürf-Lizenzen zu verfügen. Der damals herrschenden
Regierung von Präsident Robert Mugabe wirft Human Rights Watch vor, es „entweder versäumt“
oder „bewusst darauf verzichtet“ zu haben, Diamantenabbau und -handel zu regeln. Das
Militär stehe nach wie vor unter der Kontrolle der Mugabe-Partei, die seit Februar
2009 an einer Koalitionsregierung beteiligt ist. (kna 27.06.2009 ske)