2009-06-27 15:21:16

D/Afghanistan: „Bewaffneter, doch humanitärer Einsatz“


RealAudioMP3 Militärbischof Walter Mixa hat mit Betroffenheit auf den Tod der drei deutschen Bundeswehrsoldaten in Afghanistan reagiert. Gleichzeitig verwies er auf die internationale Verantwortung Deutschlands. Die gefallenen Soldaten haben im Land die Debatten um den Bundeswehreinsatz am Hindukusch neu entfacht. Ist das überhaupt noch ein humanitärer Einsatz, oder ist es Krieg? Diese Frage stellte das Kölner domradio dem in Afghanistan stationierten Militärdekan Gregor Ottersbach.

„Es ist ein bewaffneter Konflikt, es ist aber auch eine kriegerische Auseinandersetzung. Daneben gibt es aber auch diesen humanitären Einsatz, der genauso hier in Afghanistan stattfindet. Und deswegen ist eben nicht allein der Begriff Krieg richtig. Entwicklungshilfe und zivilmilitärische Zusammenarbeit findet immer noch hier statt, und das erleben ich auch jeden Tag hier bei den Soldaten.“

Ein Teil der in Afghanistan stationierten Soldaten bildet in Feldlagern einheimische Soldaten aus. Eine zweite Gruppe wird bei kriegerischen Auseinandersetzungen eingesetzt. Das Gefühl, etwas vor Ort verbessern zu können, sei für die Soldaten entscheidend, so Otterbach. Den jungen Männern müsse im Vorfeld jedoch genau erklärt werden, was sie erwartet. Die deutsche Politik sei hier gefordert. Ottersbach:

„Die Masse der Soldaten sagt, ich möchte hier schon etwas verbessern für dieses Land, denn das ist der Auftrag, den sie von ihrem Dienstherren, der Bundeswehr, und von der deutschen Politik bekommen haben. Es ist wichtig, dass die deutsche Politik hier in Afghanistan die richtigen Wege mit dieser Bundeswehr geht. Dass sie schon sagt, worum es hier geht. Dass sie sagt, was letzten Endes nötig ist, damit die Soldaten auch all das bekommen, was sie hier für diesen Einsatz brauchen.“


(rv/domradio 27.06.09 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.