In der Ruhmeshalle der Walhalla bei Regensburg ist an diesem Donnerstag eine Büste
von Edith Stein enthüllt worden. Die Philosophin und Karmelitin hatte 1933 Papst Pius
XI. um ein Einschreiten gegen den Rassenwahn der Nationalsozialisten gebeten und wurde
1942 in Auschwitz ermordete. Papst Johannes Paul II. sprach sie 1987 selig und nur
elf Jahre später heilig. Sie stammte aus einer jüdischen Familie und konvertierte
1922 zum katholischen Glauben. Bei der Enthüllung des Denkmals würdigte Kardinal Friedrich
Wetter Edith Stein als „feste Säule, die auf unerschütterlichem Glauben steht“. Sie
solle besonders den jungen und suchenden Menschen ein Vorbild sein und zeige Wege,
„die unumstößlichen Werte zu finden, die wir zum Leben brauchen“, so Wetter. – Der
bayerische König Ludwig I. ließ die Walhalla für „bedeutende Persönlichkeiten deutscher
Zunge“ zwischen 1830 und 1842 erbauen. Der Ruhmestempel im griechischen Stil thront
seitdem auf einem Hügel über der Donau bei Donaustauf nahe Regensburg. Edith Stein
ist die sechste Frau, die in der Walhalla geehrt wird.