In der kongolesischen
Provinz Nord-Kivu tobt der Bürgerkrieg wieder heftiger. Die vor einem halben Jahr
gestartete Militäroperation, die den Frieden bringen sollte, hat das Chaos in der
Region allenfalls vergrößert. Das berichten Hilfswerke. Hunderttausende seien auf
der Flucht. Der Kongo-Verantwortliche von Caritas Frankreich, Sebastien Dechamps,
arbeitet seit mehreren Jahren in der kongolesischen Krisenregion. Die neuen Auseinandersetzungen
knüpfen an alte Streitigkeiten an, sagt Dechamps.
„Seit Jahren gibt es im
Osten des Landes eine Gewaltwelle, die an- und absteigt. Dennoch helfen wir zusammen
mit den UNO-Hilfsorganisationen und anderen Institutionen den Menschen hier. Die jüngsten
Gewaltausbrüche sind darauf zurückzuführen, dass hier Anarchie herrscht. Die kongolesische
Armee hat die Region nicht unter Kontrolle und die Rebellen sind untereinander zerstritten.
Daran leiden die Menschen hier.“
Besonders schlimm sei die Unberechenbarkeit
der Kämpfe. Es herrsche das pure Chaos, so Dechamps.
„Es ist schwierig,
optimistisch in die Zukunft zu blicken. Sicher, die Hoffnung stirbt nie. Vieles hängt
von der politischen Entwicklung des Landes ab. Demokratie ist hier noch keine Wirklichkeit.
Es findet aber eine Entwicklung statt, die uns Hoffnung gibt. Auch die internationale
Gemeinschaft muss noch einiges für dieses Land tun. Es gibt viele Ideen. Diese stehen
aber bisher nur in den Papieren, daher sind wir im Augenblick nicht optimistisch.“